…eure dann doch schon wieder recht zahlreich erscheinenden Mails, in denen ihr euch nach meinem Befinden erkundigt, lassen darauf schliessen, dass mein letzter Blogeintrag mal wieder eine ganze Weile her sein muss – also werde ich wohl mal wieder eure Neugier befriedigen und euch mit Neuigkeiten aus meinem Alltag aus der Planstadt langweilen, denn diesmal kann ich leider nicht mit Highlights wie Kurztrips nach Ouro Preto aufwarten… Was eigentlich sehr schade ist, denn ich habe gerade mal wieder vier mehr oder weniger freie Tage, weil auch in Brasilien der 1. Mai als Feiertag begangen wird – was mich eigentlich verwundert…
Was die Leute hier immer noch verwundert ist, dass man sich in Deutschland zur Begruessung lediglich die Hand gibt. Schoen ist auch der eigentlich immer darauf folgende unglaeubige Ausruf: „auch wenn man sich zum ersten Mal sieht?“ – ja ihr Lieben, vor allem dann! Ich allerdings verteile mittlerweile mit einer gewissen Souveraenitaet einen bis vier Kuesse an jeden, der mir ueber den Weg laeuft. Und Portugiesisch spreche ich mittlerweile auch nicht mehr wie ein tropfender Wasserhahn, sondern schon mehr wie ein Rinnsal - und bis zum Wasserfall ist es auch nicht mehr weit. Muss ja auch mal langsam - damits noch schneller geht, habe ich letzte Woche mein Woerterbuch verloren...
liebe Leute, ihr solltet bald eine Kollekte in meinem Namen veranstalten, zumindest, wenn ihr mich jemals wieder in eure Arme schliessen wollt (und dafuer nicht nach Brasilien fliegen moechtet), denn in der letzten Woche erhielt ich eine E-mail von der Fluggesellschaft, bei der ich mein Rueckflugticket kaufte: sie hat pleite gemacht und saemliche Fluege gecanceled. Ich rechne eigentlich fest damit nie wieder nach Deutschland zurueckzukehren, denn mein Rueckfluggeld hat erst einmal diese wundervolle, mittlerweile nicht mehr existente Rueckfluggesellschaft. Und ich dachte immer Iberia waere unzuverlaessig… Nachdem ich diese schlechte Nachricht erhielt, lief ich relativ missgelaunt ueber den Campus und traf dort einen Freund von mir, vor dem ich erst einmal in typisch deutscher Manier anfing ueber die Schlechtigkeit der Welt und die boesen Flugzeugtypen zu zetern. Der wurde immer ruhiger und meinte dann, ich sollte nicht so furchtbar ueber sein Land schimpfen. Ich musste erst einmal ganz laut lachen, denn natuerlich war ich gerade dabei ueber mein Land und meine deutsche Fluggesellschaft zu schimpfen. Seitdem arbeite ich noch verbissener an meiner brasilianischen Seelenruhe, die fuers Schlange stehen allerdings schon sehr gut ausreicht…
Am Wochenende war ich mit meiner Mitbewohnerin Dirce auf einem fest der Gaúches, das sind die Leute, die im Sueden Brasiliens leben. Dort versammelten sich bestimmt 200 Leute in traditionellen und bestimmt furchtbar unpraktischen und warmen Gewaendern um gemeinsam ihre Herkunft zu feiern. Auch Dirce trug ihre Traditionskleidung. Untermalt wurde das Ganze von Gesang, Tanz und sehr salzigem Essen. Und nicht, dass die Besucher dieser Veranstaltung alle kurz vorm Tod durch Altersschwaeche gewesen waeren – weit gefehlt: Es waren durchaus auch einige juengere Semester dabei. Einer der juengeren Gaúches haette mich am liebsten direkt in den Sueden Brasiliens entfuehrt und sich daraufhin Zeit seines Lebens an meinen blauen Augen und unseren blonden Kindern erfreut. War fuer mich alles sehr interessant und ein ziemlich lustiger Abend…

Tagsueber bin ich meist an der Uni unterwegs und arbeite an der Analyse meiner Gruppendiskussionen, was ziemlich viel Spass macht. Allerdings faellt mir gerade bei dieser Arbeit besonders meine Fremdheit in diesem Land auf, denn mir fehlt hier einfach die kleinste Information: ich weiss nicht genau, wie das Schulsystem funktioniert, kenne die Namen von Regionen oder Indiostaemmen nicht und muss deshalb immer noch ganz viel nebenbei mitlesen und nachschlagen. Wie auch immer: Seelenruhe...
Restkram:
allerbeste Gruesse an all diejenigen, die heute vorhaben meine Heimatstadt zu zerlegen...
Geburtstagslieder fuer Silke, die heute ganz besonders viel zu feiern hat!
Beste Wuensche fuer Niklas, dem am 10. Mai die grosse Zukunft bluehen kann!
Die Frage an Rene, ob das Wochenende schoen war...
Ein Grinsen fuer den Architekturmartin aus Berlin-Lichtenrade!
Ein Hoch auf die brasilianische Post, die wahrscheinlich mein Osterpaket verschlampt hat!
Ein weiteres Hoch auf die deutsche Post, die viel zu teuer ist, als dass noch weitere Pakete an mich auf die Reise gehen werden.
Die Frage an den Karlshorstmartin, wies ihm denn so geht?
Die Frage an Sabine, ob sie schon den Betriebsausflug nach Leipzig durchlebt und durchlitten hat?
...und noch viele weitere Fragen und Hochs und Grinsen an alle anderen!
ps: kurze Erklaerung zum Telenovelatitel: Amazonia spielt im Amazonasgebiet und zwar vor hundert Jahren. Ansonsten passiert das selbe wie bei Paraíso Tropical.
Was die Leute hier immer noch verwundert ist, dass man sich in Deutschland zur Begruessung lediglich die Hand gibt. Schoen ist auch der eigentlich immer darauf folgende unglaeubige Ausruf: „auch wenn man sich zum ersten Mal sieht?“ – ja ihr Lieben, vor allem dann! Ich allerdings verteile mittlerweile mit einer gewissen Souveraenitaet einen bis vier Kuesse an jeden, der mir ueber den Weg laeuft. Und Portugiesisch spreche ich mittlerweile auch nicht mehr wie ein tropfender Wasserhahn, sondern schon mehr wie ein Rinnsal - und bis zum Wasserfall ist es auch nicht mehr weit. Muss ja auch mal langsam - damits noch schneller geht, habe ich letzte Woche mein Woerterbuch verloren...
liebe Leute, ihr solltet bald eine Kollekte in meinem Namen veranstalten, zumindest, wenn ihr mich jemals wieder in eure Arme schliessen wollt (und dafuer nicht nach Brasilien fliegen moechtet), denn in der letzten Woche erhielt ich eine E-mail von der Fluggesellschaft, bei der ich mein Rueckflugticket kaufte: sie hat pleite gemacht und saemliche Fluege gecanceled. Ich rechne eigentlich fest damit nie wieder nach Deutschland zurueckzukehren, denn mein Rueckfluggeld hat erst einmal diese wundervolle, mittlerweile nicht mehr existente Rueckfluggesellschaft. Und ich dachte immer Iberia waere unzuverlaessig… Nachdem ich diese schlechte Nachricht erhielt, lief ich relativ missgelaunt ueber den Campus und traf dort einen Freund von mir, vor dem ich erst einmal in typisch deutscher Manier anfing ueber die Schlechtigkeit der Welt und die boesen Flugzeugtypen zu zetern. Der wurde immer ruhiger und meinte dann, ich sollte nicht so furchtbar ueber sein Land schimpfen. Ich musste erst einmal ganz laut lachen, denn natuerlich war ich gerade dabei ueber mein Land und meine deutsche Fluggesellschaft zu schimpfen. Seitdem arbeite ich noch verbissener an meiner brasilianischen Seelenruhe, die fuers Schlange stehen allerdings schon sehr gut ausreicht…
Am Wochenende war ich mit meiner Mitbewohnerin Dirce auf einem fest der Gaúches, das sind die Leute, die im Sueden Brasiliens leben. Dort versammelten sich bestimmt 200 Leute in traditionellen und bestimmt furchtbar unpraktischen und warmen Gewaendern um gemeinsam ihre Herkunft zu feiern. Auch Dirce trug ihre Traditionskleidung. Untermalt wurde das Ganze von Gesang, Tanz und sehr salzigem Essen. Und nicht, dass die Besucher dieser Veranstaltung alle kurz vorm Tod durch Altersschwaeche gewesen waeren – weit gefehlt: Es waren durchaus auch einige juengere Semester dabei. Einer der juengeren Gaúches haette mich am liebsten direkt in den Sueden Brasiliens entfuehrt und sich daraufhin Zeit seines Lebens an meinen blauen Augen und unseren blonden Kindern erfreut. War fuer mich alles sehr interessant und ein ziemlich lustiger Abend…
Tagsueber bin ich meist an der Uni unterwegs und arbeite an der Analyse meiner Gruppendiskussionen, was ziemlich viel Spass macht. Allerdings faellt mir gerade bei dieser Arbeit besonders meine Fremdheit in diesem Land auf, denn mir fehlt hier einfach die kleinste Information: ich weiss nicht genau, wie das Schulsystem funktioniert, kenne die Namen von Regionen oder Indiostaemmen nicht und muss deshalb immer noch ganz viel nebenbei mitlesen und nachschlagen. Wie auch immer: Seelenruhe...
Restkram:
allerbeste Gruesse an all diejenigen, die heute vorhaben meine Heimatstadt zu zerlegen...
Geburtstagslieder fuer Silke, die heute ganz besonders viel zu feiern hat!
Beste Wuensche fuer Niklas, dem am 10. Mai die grosse Zukunft bluehen kann!
Die Frage an Rene, ob das Wochenende schoen war...
Ein Grinsen fuer den Architekturmartin aus Berlin-Lichtenrade!
Ein Hoch auf die brasilianische Post, die wahrscheinlich mein Osterpaket verschlampt hat!
Ein weiteres Hoch auf die deutsche Post, die viel zu teuer ist, als dass noch weitere Pakete an mich auf die Reise gehen werden.
Die Frage an den Karlshorstmartin, wies ihm denn so geht?
Die Frage an Sabine, ob sie schon den Betriebsausflug nach Leipzig durchlebt und durchlitten hat?
...und noch viele weitere Fragen und Hochs und Grinsen an alle anderen!
ps: kurze Erklaerung zum Telenovelatitel: Amazonia spielt im Amazonasgebiet und zwar vor hundert Jahren. Ansonsten passiert das selbe wie bei Paraíso Tropical.
4 Kommentare:
Gibt ja noch gar keine Commentarios hier. Dann gibts hier mal den ersten.
Ich freue mich, dass alles bei Dir so toll ist und, dass es Dir gut geht. Bei mir ist auch alles gut und dank einer bestanden Prüfung vor ein paar Tagen bin ich auch Uni-technisch bester Laune. Die nächste Klausur ist erst in einem Monat, aber ich bin schon jetzt fleißig :) Ok, nicht um diese Uhrzeit, denn jetzt sitze ich weintrinkend vor meinem Rechner ....
In diesem Sinne wünsche ich noch alles Gute und viele liebe Grüße aus dem gerade verregneten Berlin.
Jörg
P.S. Ich freue mich total über Postkarten ;)
...die haben mich sowas von zerpflückt in der Prüfung!Gruss aus halle!lass ma wieda skypen!
du magst schon irgendwie in brasilien bleiben, oder? schaust du dich denn um nach möglichen ankerpunkten? grüße aus erfurt...
hier gibts ja schon seit einem Monat keine neuen Einträge mehr ;(
Kommentar veröffentlichen